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Vitamin B für das Sozialprojekt Prenzlauer Berg
Politiker der Grünen traten am 25. Febraur mit Klienten und Mitarbeitern des Projekts in den Dialog."Vitamin B“ ist ein Projekt des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. (DWBO). Hier treffen Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten in den kalten Monaten des Jahres aufeinander und haben die Chance, sich bei der Zubereitung eines gesunden Obstsalates gegenseitig kennen zu lernen. "Vitamin B“ steht für nicht ganz alltägliche "gesunde“ Begegnungen in diakonischen Einrichtungen der Kälte- bzw. Obdachlosenhilfe, die jährlich zwischen dem 1. November und dem 31. März im Rahmen der Berliner Kältehilfe stattfinden.
Am Aktionstag sollen neben der Zubereitung des Obstsalates gemeinsame Gespräche stattfinden und das Interesse und die Wertschätzung für das Leben des jeweils Anderen geweckt werden. Diese Begegnung trägt dazu bei, dass Bewusstsein aller Beteiligten nachhaltig zu verändern.
Die Klienten und Mitarbeiter des Sozialprojektes Prenzlauer Berg, eine Einrichtung der gemeinnützigen Beratung + Leben GmbH der Immanuel Diakonie haben gemeinsam mit Martin Matz (Mitglied des Vorstandes des DWBO), Jens Oliver Jacobi (Referent des Vorstandes des DWBO) und Fraktionsmitgliedern des Abgeordnetenhauses der GRÜNEN am Mittwoch, den 26. Februar 2014, einen symbolträchtigen Obstsalat kreiert. Diesen haben die Gäste dann an Besucherinnen und Besucher der Tagesstätte des Sozialprojekts Prenzlauer Berg überreicht.
Bei dieser Aktion kam es zu anregenden und interessanten Gesprächen zwischen allen Beteiligten. Die Politiker hatten die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit mit Menschen in existenziellen Notlagen zu bekommen. Sie haben die Sorgen und Nöte angehört - nicht nur von den Klienten auch von den Mitarbeitenden. "Die Finanzierung des Sozialprojektes Prenzlauer Berg durch den Bezirk Pankow ist leider nicht ausreichend und wird immer wieder gekürzt. Dem steht ein spürbarer Anstieg an Hilfesuchenden entgegen", so Jens Ziller, der Leiter der Einrichtung.
Die Politiker waren sehr beeindruckt von der Arbeit im Sozialprojekt. Ein Diskussionsthema war der Anstieg der Hilfesuchenden sowie der Ausschluss von Menschen aus den bestehenden Hilfesystemen aufgrund ihrer Herkunft (EU Mitgliedsstaaten). Hier besteht die Problematik darin, dass die fehlende Gleichbehandlung in der Praxis zu vielen Schwierigkeiten führt: Dazu gehört auch die Leistungsbeantragungen im ALG II-Bereich sowie die Inanspuchnahme des Hilfesystems der Wohnungslosenhilfe, berichtet Rosemarie Kohbieter, Mitarbeiterin des Sozialprojekts.
Auch das große Thema des Wohnraummangels wurde intensiv diskutiert. Gerade im Prenzlauer Berg besteht ein großer Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Jens Ziller machte deutlich, dass dieser Umstand die Wiedererlangung einer eigenen Wohnung im Rahmen der Wohnungslosenberatung nahezu unmöglich macht.
Die Erfahrungen und Erkenntnisse des Besuches im Sozialprojekt Prenzlauer Berg wollen die Politiker in ihrer politischen Arbeit nutzen und in ihre Arbeit einbringen.