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25 Jahre Immanuel Familienberatung Zehdenick
Seit 1993 finden Menschen dort Orientierung, Rat und offene Ohren.Die Immanuel Familienberatung Zehdenick begleitet Familien, Paare, Schwangere, Kinder und Jugendliche seit inzwischen 25 Jahren. Seit 1993 suchen Menschen die Räume im ehemaligen Kloster auf, um auf den Stationen des Lebens Orientierung, Rat und vor allem Menschen, die ihnen zuhören zu finden. Allein 11.200 Familien haben sich im vergangenen Vierteljahrhundert im Kloster 1 beraten lassen. Zum großen Jubiläum gab es eine Feierstunde mit Wegbegleitern und Gästen in der benachbarten Klosterscheune.
Mama, Papa, Oma, Opa, Alleinerziehende, Regenbogenfamilien, Patchworkfamilien und scheinbar heile Familien – alle kamen und kommen in die Beratungsstelle und an einem Tisch ins Gespräch miteinander, erzählte Leiterin Heike Wolf-Brendel, selbst Mitarbeiterin der ersten Stunde. Neben allen Konflikten erlebten die Beraterinnen und Berater auch immer wieder lustige Momente – und dass Kinder Familien manchmal ganz anders sehen als Erwachsene: „Bei uns hat jeder ein eigenes Zimmer, nur Papi nicht, der muss immer bei Mami schlafen“, zitierte Wolf-Brendel einen fünfjährigen Jungen. Ihr Fazit: Familie ist mehr als die Summe ihrer Teile.
Festrednerin des Tages war die erste Leiterin, Ursula Riemann. Gemeinsam mit Heike Wolf-Brendel baute Riemann die Beratungsstelle mit viel Mühe auf. Die Aufbruchsstimmung nach der Wende habe es möglich gemacht, viele neue Ideen zu verwirklichen, sagte sie. „Neben der Lebenslust auf der einen Seite, gab es aber auch Zusammenbrüche“, erinnerte sich Riemann. Der Aufbau der Familienberatung hinter dicken Klostermauern sei eine Herausforderung gewesen. Zugleich habe der Ort aber auch immer Schutz und Anonymität in einer kleinen Stadt mit recht großer sozialer Kontrolle geboten.
Zehdenicks stellvertretender Bürgermeister Dirk Wendland bedankte sich besonders für die Einrichtung des „Kiezpunktes“ und versicherte, seine Tür stehe für das Team der Beratungsstelle immer offen. Der Kiezpunkt ist ein präventives Projekt für Kinder und Familien im Neubaugebiet Zehdenick Süd. Jeden Mittwochnachmittag bauen die Mitarbeitenden ein großes Zelt auf, in dem Familien sich treffen, Ansprechpartner für alltägliche Fragen und Freizeitangebote für ihre Kinder finden.
Michael Noss, Pastor der Baptistengemeinde Schöneberg und Gründungsmitglied der Zehdenicker Einrichtung, sagte, die Familienberatungsstelle setze mit ihrer Arbeit den diakonischen Auftrag um: Menschen ohne Ansehen der Person aus Liebe und Verantwortung helfen.