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Wohnungslosentagesstätte Prenzlauer Berg erhält 20.000 Euro Spende
Die S-Bahn Berlin übergab der Spendenaktion ZelterPate am 16. August einen Scheck zugunsten der Arbeit der Wohnungslosentagesstätte in Prenzlauer Berg. ZelterPate hatte die Kampagne „S-Bahn Berlin hilft beim Helfen“ gewonnen. Die Spendenaktion ZelterPate für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Prenzlauer Berg hat in diesem Jahr die Kampagne „S-Bahn Berlin hilft beim Helfen“ gewonnen. Die S-Bahn Berlin stellt 20.000 Euro für die Kampagne zur Verfügung. Ein Teil kommt direkt der professionellen Sozialarbeit der Wohnungslosentagesstätte in der Dunckerstraße Ecke Zelterstraße zugute. Der andere Teil fließt in eine Werbeaktion in Berliner S-Bahn-Zügen. Die Aktion ZelterPate sucht mit dem Slogan „Die Straße ist kein Zuhause“ Paten, die die Arbeit der Tagesstätte langfristig als Dauerspender fördern.
Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin GmbH, überreichte den Scheck am Donnerstag, 16. August, an den Förderverein Beratung + Leben e.V., der die Wohnungslosenarbeit in Prenzlauer Berg seit vielen Jahren mit der Spendenaktion ZelterPate unterstützt. „Soziale Verantwortung wird bei der S-Bahn groß geschrieben. Das Projekt ZelterPate für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Prenzlauer Berg eröffnet neue Chancen und Perspektiven. Deshalb freue ich mich besonders, dass die Jury sich für dieses Projekt entschieden hat“, sagte Peter Buchner.
„Das Konzept von ZelterPate hat die Jury von VBB, Ströer und S-Bahn am meisten überzeugt“, erläuterte Jury-Mitglied Daniela Franke von der S-Bahn Berlin. „Mit der Preisverleihung wollen wir zum einen die Arbeit für Menschen in schwierigsten Lebenslagen ganz konkret finanziell unterstützen. Zum anderen wollen wir der Spendenaktion ZelterPate ermöglichen, mit Werbung in unseren Zügen weitere Paten für dieses wichtige Angebot zu gewinnen.“ Die gemeinsame Plakataktion zum Spendenprojekt ZelterPate ist ab jetzt auf den beiden Linien des S-Bahn-Rings sowie auf der Linie S85 sichtbar. Ein Großteil der Spendensumme fließt direkt in die Arbeit der Wohnungslosentagesstätte.
Ein Stück Hoffnung zurückgeben
„Wir freuen uns riesig über diese Spende, die den Menschen in der Tagesstätte in der Zelterstraße zugutekommt. Sie hilft, die Angebote für die Gäste zu verbessern und ihnen damit ein Stück Hoffnung für ihr eigenes Leben zurückzugeben. Und sie hilft uns, weitere Unterstützer zu finden, damit die Angebote dauerhaft erhalten bleiben können. Denn wir dürfen nicht vergessen: Wohnungslosigkeit kann jeden treffen“, sagt Simona Barack, Leiterin der Tagesstätte. Mit dem Geld von „S-Bahn Berlin hilft beim Helfen“ werde die Tagesstätte dringend notwendige Reparaturen in den Gemeinschaftsräumen durchführen und die Küchenausstattung verbessern. „Außerdem ist es unser Wunsch, gerade in den kälteren Monaten die Öffnungszeiten zu erweitern“, so Barack.
Angesichts der knappen finanziellen Ausstattung insbesondere im Personalbereich, setzt sich die Tagesstätte im Sozialprojekt Prenzlauer Berg auch auf politischer Ebene für die Belange von Menschen in schwierigen Lebenslagen ein. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Berliner Wohnungslosentagesstätten“ vertritt sie gegenüber der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales die Interessen der Tagesstätten, die ganzjährig niedrigschwellige Hilfsangebote für wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen bereithalten und deren Zugang zum sozialen und gesundheitlichen Versorgungssystem erhalten sollen.
Die Wohnungslosentagesstätte Prenzlauer Berg
Die Wohnungslosentagesstätte in der Dunckerstraße Ecke Zelterstraße in Prenzlauer Berg ist seit mehr als 15 Jahren eine Anlaufstelle für Menschen vorwiegend aus dem Kiez, die in prekärsten Verhältnissen leben. Ursachen sind Wohnungslosigkeit, Miet- und Energieschulden, Langzeitarbeitslosigkeit, aber auch Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen. Seit einigen Jahren kommen zudem verstärkt Menschen aus dem EU-Ausland in die Tagesstätte.
Versorgung mit Frühstück und Mittagessen
Etwa 50 Männer und Frauen aller Altersgruppen besuchen jeden Wochentag die Einrichtung, um hier kostenlos oder sehr preisgünstig zu frühstücken und zu Mittag zu essen. Gegen Monatsende werden es auch bis zu 100 Gäste. Montags kommt ein Arztmobil, um Menschen ohne Krankenversicherung zu versorgen. Darüber hinaus bietet die Tagesstätte Menschen ohne festen Wohnsitz eine Postadresse – eine wichtige Voraussetzung für den Schriftverkehr mit Ämtern und den Bezug von sozialen Leistungen.
Die Gäste können hier außerdem Wäsche waschen, sich mit Kleidung ausstatten und den Computerraum nutzen. Bei Aktivitäten wie Kinonachmittagen, Spielerunden oder Ausflügen erleben die Menschen Gemeinschaft und Zugehörigkeit.
Beitrag zur Selbsthilfe
Über diese Versorgung von Grundbedürfnissen hinaus berät das Sozialprojekt, zu dem die Tagesstätte gehört, seine Klienten umfassend zu Miet- und Energieschulden. Es unterstützt dabei, Anträge auf soziale Leistungen zu stellen, informiert über Zugänge zum Arbeitsmarkt, gewährt bei Bedarf Einzelfallbetreuung, vermittelt an spezialisierte Beratungsstellen weiter, begleitet zum Jobcenter und zu Behörden und vieles mehr. Die Wohnungslosentagesstätte leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Selbsthilfe.
Zum Träger der Tagesstätte, der Beratung + Leben GmbH der Immanuel Diakonie, gehört auch die Beratungsstelle gleich nebenan. Die Immanuel Beratung Prenzlauer Berg bietet allgemeine unabhängige Sozialberatung an. Die offenen Sprechstunden am Dienstag Nachmittag und Donnerstag Vormittag können alle Besucher der Tagesstätte sowie alle Pankower Bürgerinnen und Bürger in Anspruch nehmen.