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Schreiben als Akt der Selbstbehauptung queerer Menschen
Im Rahmen des Pride Month lud das Stadtteilzentrum Schöneberg zu einer besonderen Lesung mit Alex M. Gastel und Tugay Saraç ein seine Räume ein.
Letzte Woche lud das Immanuel Stadtteilzentrum Schöneberg zu einer Lesung und anschließendem Gespräch mit den Autor*innen Alex M. Gastel und Tugay Saraç in seine Räume ein. Zwei Stimmen – zwei Perspektiven – unter diesem Titel fand ein Abend der Vielfalt, Offenheit und gegenseitigen Bestärkung anlässlich des Pride Month statt. Das Team des Stadtteilzentrums organisierte die Veranstaltung in Kooperation mit dem Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg und Ralf Schäfer, dem Beauftragten der Immanuel Albertinen Diakonie für Diversität und queere Lebensweisen in der Sparte Wohnen & Pflegen. In seiner Anmoderation bezeichnete Schäfer Lesungen wie diese als einen Akt der Selbstbehauptung. Queere Kultur ist für ihn nicht Beiwerk, sondern überlebensnotwendig. Als Co-Moderatorin des Abends konnte die Publizistin Nora Eckert vom Zentrum TransInterQueer e.V. gewonnen werden.
Alex M. Gastel las aus dem Buch „Als in meinem Ausweis noch ………. stand“ und gab persönliche Einblicke in deren Transition, in die Entstehung des Buches, das Ringen um Sprache und Anerkennung sowie die Bedeutung von Sprache und Schreiben im Kampf gegen Diskriminierung.
Tugay Saraç stellte den Sammelband „Liebe ist Halal“ vor und las aus seinem Beitrag, der autobiographisch geprägt ist. In der Anthologie erhalten queere Muslim*innen eine Stimme, die in ihren muslimischen Gemeinschaften ansonsten zumeist tabuisiert, ausgegrenzt oder auch offen angefeindet werden. Saraç möchte mit seiner Arbeit in der liberalen Ibn Rushd-Goethe-Moschee und seinem vielfältigen Engagement die queer-muslimische Community sichtbarer machen und deren Selbstbestimmung stärken.
Nora Eckert und die Gäste stellten den Autor*innen anschließend zahlreiche Fragen zu ihren persönlichen Erfahrungen als queere Menschen, ihrem Aktivismus, zum Umgang mit Ausgrenzung und mit Versuchen, sie zum Schweigen zu bringen. Dabei ging es auch um eine Einschätzung der aktuellen politischen Situation sowie ihre Erwartungen und Wünsche an die Politik wie auch an die Gesellschaft. Als ganz wichtiges Element in der Unterstützung queerer Communities wurde die Solidarisierung und das Aktivwerden nicht-queerer Menschen genannt. In dieser Hinsicht, so Nora Eckert, war etwa der CSD in Budapest ein hoffnungsvolles Zeichen. Bei anschließenden Get together mit Getränken und Snacks hatten die Gäste des Abends weiter Gelegenheit zu Kennenlernen, Austausch und Begegnung.
Dateien zum Download:
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Ales M. Gastel stellte das Anfang dieses Jahres erschiene Buch „Als in meinem Ausweis noch ………. stand“ vor.
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Autor Tugay Saraç im Gespräch mit Ralf Schäfer und Ina Fuchs vom Team des Stadtteilzentrums in Schöneberg
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Das Publikum war sehr interessiert an Erfahrungen der beiden Autor*innen sowie der Bedeutung von Sichtbarsein und -machen.
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Publizistin Nora Eckert ist vielfältig aktiv und setzt sich unter anderem für eine trans*sensible Pflege in den Einrichtungen der Altenpflege ein.
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Ralf Schäfer, der Beauftragte der Immanuel Albertinen Diakonie für Diversität und queere Lebensweisen im Gespräch mit Nora Eckert.
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Am Büchertisch gab es Gelegenheit, einen Blick in die Bücher der beiden Autor*innen wie auch von Nora Eckert zu werfen.